In der Strafkolonie

Donnerstag 06.11.2025 19:30 Uhr
Max Simonischek – Rezitation Wolfgang Mitterer – Klavier, Sounds, Improvisation

Kristallsaal
Schloss Rothschild
Waidhofen an der Ybbs

Der Kartenvorverkauf startet in Kürze!

Ein angesehener Forschungsreisender erhält die Einladung, an einer öffentlichen Exekution teilzunehmen, um einen Einblick in das Rechtssystem der Strafkolonie und deren Vollzugsapparatur zu erhalten.
Die Kolonie befindet sich auf einer weit abgelegenen tropischen Insel. Der dort herrschenden Rechtsordnung folgend, wird dem Angeklagten vor der Hinrichtung weder die Möglichkeit gegeben, sich zu verteidigen, noch verkündet man ihm vor der Vollstreckung das Urteil. Es findet keine Abwägung über die Verhältnismäßigkeit des Urteils statt. Denn in der Strafkolonie herrscht der Grundsatz: „Die Schuld ist immer zweifellos.“

So kann auch der hinrichtende Offizier mit Überzeugung verkünden, dass sein Tötungsapparat der „menschlichste und menschenwürdigste“ sei. Dieser Apparat führt den Hinrichtungsprozess durch, indem er dem Verurteilten das Gebot, das er übertreten hat, in die Haut einritzt.

Max Simonischek und Wolfgang Mitterer erschaffen ein verstörendes Text- und Klanggeflecht über ein Werk, das oft als prophetische Vision gesehen wird und an den Ausbruch der totalitären Barbarei des 20. Jahrhunderts sowie in heutigen Tagen an Guantanamo erinnert.

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Max Simonischek

– Rezitation

Max Simonischek, geboren 1982 in Berlin,
Schauspielstudium an der Universität Mozarteum in Salzburg.
Engagements u.a.: Wiener Burgtheater, Maxim Gorki Theater Berlin, Münchner Kammerspiele, Salzburger Festspiele, Bregenzer Festspiele, Schauspielhaus Stuttgart und Frankfurt, Deutschen Theater Berlin, wo er mit Regiesseuren wie Andreas Kriegenburg, Andrea Breth, Stephan Kimmig, Johan Simons, und Jan Bosse zusammen arbeitete.

Neben Lesungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, steht er regelmäßig für Film und TV vor der Kamera, etwa als Kommissar in der eigenen ZDF TV-Reihe „Laim“, „Hindenburg“ oder „Gotthard“.
Sowie in den Kinofilmen „Der Verdingbub“, „Am Hang“, „Akte Grüninger“, „Die Göttliche Ordnung“ und „Zwingli“.
2015 inszenierte und spielte Max Simonischek erstmals am Zürcher Neumarkt Theater Kafkas „Der Bau“, den er folgend u.a. am Burgtheater Wien, den Salzburger Festspielen, am Schasupiel Frankfurt zeigt und jetzt auch am Landestheater Innsbruck zur Aufführung bringt. Weitere Inszenierungen als Regiesseur folgten am Landestheater Innsbruck sowie am Staatstheater Cottbus.

Max Simonischek erhielt für seine Theaterarbeiten den Wiener Theaterpreis Nestroy, den Friedrich Luft Preis für die beste Berliner Inszenierung.
Für seine Filmarbeiten den Deutschen Fernsehpreis für „Hindenburg“, sowie den Schweizer Fernsehpreis für „Verdingbub“, als auch zwei Nominierungen zum Schweizer Filmpreis als Bester Hauptdarsteller.

Mit der Spielzeit 2024/25 ist Max Simonischek Ensemblemitglied an der BURG.

Wolfgang Mitterer

– Klavier, Sounds, Improvisation

Studierte Orgel und Komposition an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst in Wien, Studium am Stockholmer Studio für
elektronische Musik. Die enorme Dichte der Textur in der Musik von
Wolfgang Mitterer und seine Radikalität und Kompromißlosigkeit fordern die
Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit der Zuhörer heraus. Er komponierte
Werke für Festivals, Veranstalter und Ensembles wie Musica Strasbourg,
Casa da Musica Porto, Elbphilharmonie, Philharmonie Luxembourg und
Köln, Wiener Festwochen, Musica viva München, Steirischer Herbst,
Donaueschinger Musiktage, Klangforum Wien, ORF Symphonie Orchester,
Bayerisches Rundfunkorchester, Musikfabrik Köln, Freiburger
Barockorchester, Klangforum Wien, Ensemble Phace und viele mehr. Mitterer
spielte auch mit vielen Formationen auf Jazzfeszivals und trat in ganz Europa
als Organist auf. Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Preise wie den Preis
für Musik der Stadt Wien, den deutschen Preis der Schallplattenkritik oder
zwei Mal den Österreichischen Filmpreis in der Sparte Musik.