Das Lob des Scheiterns

Donnerstag 21.11.2024 19:30 Uhr
Tobias Resch – Rezitation Laura Lootens – Gitarre Dominik Wagner – Kontrabass

Kristallsaal
Schloss Rothschild
Waidhofen an der Ybbs

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Der Princeton-Professor Johannes Haushofer veröffentlichte 2016 seinen Lebenslauf des Scheiterns, in dem er statt seiner Leistungen alle misslungenen Projekte, Bewerbungen und Anträge aufzählte. Viele erfolgreiche Menschen auf der ganzen Welt folgten seinem Beispiel und verkündeten stolz, was in ihrem Leben schon alles schiefgelaufen sei. Hinter jedem sichtbaren Erfolg, so zeigte sich, steckt anscheinend eine ganze Reihe unsichtbarer Misserfolge.

Auch Nietzsche fordert, dass wir das Leben mit seinen Höhen und Tiefen bejahen, und dabei erkennen, dass diese im Grunde auch untrennbar sind. Allein die Normen der Sprache und die Konventionen tun den Dingen die Gewalt einer Trennung an, unterteilen sie in Positives und Negatives, in Gewinn und Verlust.
Der junge, erfolgreiche Schauspieler Tobias Resch nimmt uns mit in die Welt von Nietzsche, Bernhard, Wittgenstein, die Texte treffen auf die atemberaubende Kunstfertigkeit von Laura Lootens und Dominik Wagner auf ihren Instrumenten Gitarre und Kontrabass und Musik von Piazzolla, Schubert, Pärt und de Falla.

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Tobias Resch

– Rezitation

Tobias Resch wurde 1996 in Niederösterreich geboren und studierte Schauspiel an der Musik- und Kunst Privatuniversität Wien. Während seiner Ausbildung hatte er seine ersten Theaterengagements. So war er von 2016-2020 unter anderen am Volkstheater Wien (2018), am Dschungel Theater (2019) und am Burgtheater Wien in Ulrich Rasches Inszenierung von „Die Bakchen“ (2019-2020) zu sehen. Neben diversen Episodenrollen im deutschsprachigen Fernsehen spielt er den jungen Ermittler Leodolter in den beiden Staffeln der Miniserie „Tage die es nicht gab“ (2021 – 2024). In dem Film „Klammer – Chasing the Line“ (2021) spielt er den Skirennläufer Sepp Walcher. Im Spielfilm „Breaking the Ice“ (2021) von Clara Stern spielt er die männliche Hauptrolle. Mit seinem jüngeren Bruder Noah Resch war er bei der Diagonale Graz 2022 in dem Kurzfilm „Am Grat“ unter der Regie von Matteo Sanders in der Hauptrolle sowie als Co- Autor zu sehen. Resch schrieb das Zwei-Mann-Stück „Wer hat Angst vorm weißen Mann“ mit Enrico Riethmüller, das beim Theaterfestival „Hin & Weg“ in Litschau (2021) aufgeführt wurde. In der Serie „Helgoland 513“ unter der Regie von Robert Schwentke für Sky, spielt Resch die Rolle des Linus. In Margarethe von Trottas Kinofilm „Bachmann – Reise in die Wüste“ verkörpert er Adolf Opel und wurde für den österreichischen Filmpreis als bester männlicher Nebendarsteller nominiert.
Tobias Resch lebt in Wien.

Laura Lootens

– Gitarre

„Musik ist farbig, vielseitig, stark und doch so zerbrechlich zugleich. Es ist meine Leidenschaft die Musik zum Leben zu erwecken, das Publikum zu packen und mitzureißen in die Weiten der Klänge. Nichts kann meine Gefühle, Ideen und Fantasien so widerspiegeln, wie das Musizieren.“

Lauras Leidenschaft für die klassische Gitarre erwachte bereits nach der allerersten Unterrichtsstunde im Alter von acht Jahren. Seitdem ist es ihre Erfüllung die Zuhörer für die Vielfalt und die unendlichen Klangfarben der Gitarre zu begeistern.

Jüngst gewann Laura einen der wichtigsten Gitarrenwettbewerbe weltweit, den Andrés-Segovia-Wettbewerb in Spanien. Neben dem 1. Preis wurde sie zusätzlich mit dem Sonderpreis für die beste Interpretation des Pflichtstücks ausgezeichnet.
Einen weiteren Erfolg konnte sie mit dem Gewinn des Stipendiums des renommierten Deutschen Musikwettbewerbs verzeichnen, bei welchem sie ebenfalls den Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben erhielt.

Im Jahr 2021 konnte Laura sich unter zahlreichen Bewerbern für eine Lehrposition behaupten und unterrichtet seitdem an der Hochschule für Musik und Theater München.

Ihr Studium nahm sie im Alter von 14 Jahren als Jungstudentin bei Professor Franz Halász auf, während sie das musische Gymnasium besuchte. Nur ein Jahr später begann sie aufgrund ihres Talents an der klassischen Gitarre ihr Bachelorstudium als eine der jüngsten Studenten überhaupt an der Hochschule für Musik und Theater München. Mit 15 Jahren hatte sie ebenfalls ihr Orchesterdebüt mit Rodrigos berühmten „Concierto de Aranjuez“. Das Masterstudium absolvierte Laura mit Bravour und momentan arbeitet sie an ihrem promotionsäquivalenten Studienabschluss namens „Excellence in Performance“.

2017 wurde Laura in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen, eine Institution zur Förderung junger Menschen mit außergewöhnlicher Begabung.

Ihre Musik brachte Laura zu renommierten Veranstaltungsorten klassischer Musik im In- und Ausland, wie beispielsweise in die Reihe „Winners and Masters“ im Gasteig in München, dem „Beethovenfestival Bonn“, den „Sommerlichen Musiktagen Hitzacker“ und dem Muziekgebouw in Amsterdam.

Die Presse beschreibt Laura mit folgenden Zitaten:

„Sie war immer eine der Jüngsten und der Besten zugleich: Laura Lootens“
– Seeseiten-

„Das Erstaunen des Publikums darüber, was man einem so klassischen Instrument abbringen kann wuchs ins Unermessliche.“
– Tegernseer Zeitung –

„Sie unterstreicht ihr außergewöhnliches Talent. Sie spielt mit einer Hingabe und Kraft, die das Publikum zu Bravo-Rufen und Ovationen animiert.“
– Volksstimme –

„…sie spielte ihr ganzes Können aus, nicht nur fliegende Fingertechnik von Anfang bis Ende der Saiten, nicht nur rasante Arpeggien, sondern Klopfen, Scharren und Patschen mit der flachen Hand unterstrichen die Wildheit ihrer Interpretation.“
– Marcus Vitolo, Tegernsee –

Mit hervorragender Technik und Agogik,
die Wechsel von Anspannung und Entspannung trefflich geführt.
– Marcus Vitolo, Tegernsee –

Dominik Wagner

– Kontrabass

„Der 1997 in Wien geborene Dominik Wagner nimmt Bottesinis Klangschönheit, Gesanglichkeit und melodische Attraktivität so leidenschaftlich ernst und meistert die geforderte Artistik so atemverschlagend leichtfüßig, dass man den Kontrabass für das sanftest klingende und virtuoseste Streichinstrument halten möchte.“
Dominik Wagner möchte sein Instrument aus dem Schattendasein befreien und neue Facetten des Kontrabasses präsentieren. Dies gelingt ihm nicht nur mit einnehmender Bühnenpräsenz, beeindruckender Virtuosität und gesanglicher Melodieführung. Auch durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Erweiterung des Repertoires, ob durch Kompositionsaufträge oder die Suche nach Raritäten, lässt er den Kontrabass in einer neuen Vielfalt erklingen. So arrangierte er mit seinem Vater, dem Komponisten Wolfram Wagner, Dvořáks Fragmente des Cellokonzerts in A-Dur zu dem Kontrabasskonzert in D-Dur, welches er im Sommer 2023 im KKL Luzern zur Uraufführung brachte.
Mit gerade einmal Mitte 20 ist Wagner Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung und ECHO Klassik Gewinner. 2022 wurde er mit dem Opus Klassik als Nachwuchskünstler ausgezeichnet. Zudem ist er Preisträger bei nahezu allen Kontrabasswettbewerben, wie u.a. der Bradetich Foundation International Double Bass Solo Competition, dem Internationalen Musikwettbewerb der ARD oder dem Eurovision Young Musicians Wettbewerb.

Dominik Wagner trat bereits mit renommierten Orchestern wie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem WDR-Sinfonieorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Zürcher Kammerorchester und der Camerata Salzburg in Konzertsälen in u.a. Wien (Musikverein und Konzerthaus), Berlin (Konzerthaus und Philharmonie), München (Herkulessaal und Gasteig), Hamburg (Elbphilharmonie) und New York (Carnegie Hall) auf. Dem Württembergischen Kammerorchester ist er als WKO Young Artist verbunden.
2021 erschien seine erste Solo CD „Giovanni Bottesini – Revolution of Bass“ bei dem Label Berlin Classics. Seither veröffentlichte er zwei weitere CD’s beim gleichen Label: „Chapters – A Double Bass Story“, Duo Repertoire mit Lauma Skride und „Double Bass Rhapsody“, Eigenarrangements für Kontrabass Solo und Kontrabass Ensemble.
Neben seinen solistischen Aktivitäten ist Dominik ein leidenschaftlicher Kammermusiker. Hier konnte er mit Musikern wie dem Emerson String Quartett, dem Danish String Quartet, Isabel Faust, Tabea Zimmermann, Gerhard Schultz oder Elisabeth Leonskaja arbeiten. Außerdem möchte er auch hier das Repertoire erweitern und neue Besetzungen mit neuem Repertoire erschaffen. Dadurch entstanden Konstellationen wie das Duo mit dem Jazz Kontrabassisten Georg Breinschmid oder das Klarinettentrio mit Vera Karner und Aurelia Visovan, mit letzterem gewann er unter anderem den Fanny Mendelssohn Förderpreis.
Wagner ist auch ein gefragter Pädagoge, er ist seit 2023 Professor an der Hochschule für Musik Würzburg und gibt regelmäßig in Europa und den USA Meisterkurse, an Institutionen wie dem Peabody Institute der Johns Hopkins University, der Julliard School New York oder der UNT Texas.
Dominik Wagner wurde zunächst als Cellist ausgebildet, bevor er 2007 zum Kontrabass wechselte. Einen prägenden musikalischen Einfluss hinterließen seine 4 Jahre im Konzertchor der Wiener Sängerknaben. Von 2009 bis 2015 hatte er Unterricht an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, von 2015 bis 2022 bei Prof. Dorin Marc an der Hochschule für Musik Nürnberg. Seit 2023 ist er Teil des Professional Studies Programmes der Kronberg Academy.
Saison 2023/2024, Anfangszitat: Süddeutsche Zeitung, 6. Dezember 2021