da Sta!

Sonntag 02.11.2025 18:00 Uhr
Natascha Gangl David Helbock & Julia Hofer – Klavier & Bass

Kristallsaal
Schloss Rothschild
Waidhofen an der Ybbs

Der Kartenvorverkauf startet in Kürze!

Für ihren Beitrag „da Sta“ erhielt die österreichische Schriftstellerin Natascha Gangl den Bachmann-Preis 2025 sowie den Publikumspreis. „da Sta“ ist ein Text, den man besser hört als liest, vor allem, wenn man des steirischen Dialekts nicht mächtig ist, meint „DIE ZEIT“-Kulturredakteurin Ann-Kristin Tlusty. Sein Fokus erschließt sich erst allmählich: „da Sta“ meint weder einen Vogel noch einen Rockstar, sondern einen Stein, eine Gedenkstelle, irgendwo in einer mitteleuropäischen Grenzregion.

Die Erzählerin begibt sich mit einem Aufnahmegerät auf die Suche nach den Verbrechen, die in dieser Landschaft in den letzten Kriegstagen verübt wurden. Juden wurden hier von Nazis erschossen, erfährt sie von ihrem Interviewpartner, der für jedes der 48 Opfer einen kleinen und für sie alle einen großen Sta „hingfiaht, aufgstöllt, einzementiert“ hat.
Ihre musikalischen Partner an diesem Abend sind der vielfach preisgekrönte Jazzpianist David Helbock sowie die virtuose Bassistin Julia Hofer, die zu Natascha Gangls Texten Werke aus ihrer Neuerscheinung „Faces of Night“ spielen.

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Natascha Gangl

Schriftstellerin, Hörstücke– und Theatermacherin.
*1986. Schreibt, spricht, performt, collagiert, inszeniert Text – in Radioformaten wie Hörspielen, Klangcomics, Radioessays oder Features, auf Theaterbühnen, in Konzert- und Ausstellungsräumen, im Buch, auf Platte. Verwendet dabei Techniken wie Montage, Überschreibung und Anagramm.

Sie studierte Philosophie an der Universität Wien und Szenisches Schreiben am DRAMA FORUM Graz, assistierte Christoph Schlingensief und entwickelte Texte für ihn. Sie war Hausautorin am Staatstheater Mainz, erarbeitete Uraufführungen u.a. für den steirischen herbst, das Dramatiker:innenfestival Graz, das Theater Winkelwiese Zürich, das Roxy Basel, Wien Modern gastierte u.a. an der Griechischen Nationaloper, Teatros Canal Madrid, Schauspielhaus Wien, Schauspielhaus Graz, Theater Rampe Stuttgart, moers festival, Elevate Festival. Ihre Text- und Klangarbeiten wurden u.a. im Bank Austria Kunstforum Wien, Literaturhaus Wien, Institut für Moderne Kunst Nürnberg, MUPO Mexiko ausgestellt. Sie produziert regelmäßig Hörstücke für den ORF und den SWR.
Ihre Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, u.a. mit dem Heimrad-Bäcker-Förderpreis, dem Literaturförderungspreis der Stadt Graz. Sie war Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds, des BMKÖS, der Stadt Wien, der Literar Mechana, war zu Gast am Heidelberger Stückemarkt, im LCB Berlin und bei AIR Trieste. 2025/26 ist Natascha Gangl Kunstraum-Steiermark Stipendiatin.
2025 wurde Natascha Gangl bei den 49. Tagen der deutschsprachigen Literatur mit dem BKS Publikumspreis und dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.
Nach vielen Jahren in Mexiko und Spanien lebt sie zur Zeit in der Südoststeiermark und in Wien, wo sie mit dem Kollektiv Spitzwegerich (Outstanding Artist Award 22) regelmäßig Objekt-, Figuren- und Musiktheater entwickelt. Mit den Komponist:innen Maja Osojnik und Matija Schellander entwickelt sie unter dem Titel Klangcomics/Soundcomics Live-Performances, Kunstwerke, Ausstellungen und Hörstücke, die mit dem Ö1 Preis für das Beste Originalhörspiel 2020 und dem 1. Preis des Berliner Hörspielfestivals2018 ausgezeichnet wurden und auf Vinyl bei Mamka Records erscheinen.
Natascha Gangl unterrichtet(e) am Institut für Sprachkunst der Angewandten Wien, an der schule für dichtung und am DRAMA FORUM Graz. Sie ist Mitglied von rua. Kooperative für Text und Regie. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. La Tempestad, Suhrkamp Verlag, Theater der Zeit, Manuskripte, Lichtungen, EDIT, SALZ.
Als Buch veröffentlicht: Wendy fährt nach Mexiko, Ritter Verlag, 2015 und Das Spiel von der Einverleibung. Frei nach Unica Zürn, starfruit publications, 2020.

David Helbock & Julia Hofer

– Klavier & Bass

David Helbock, 1984 in Vorarlberg, Österreich, geboren, begann im Alter von sechs Jahren Klavier zu spielen. Nach einigen Jahren Klavierunterricht an der Musikschule Feldkirch und am Jazzseminar Dornbirn wechselte er 1998 ans Konservatorium Feldkirch, um bei Prof. Ferenc Bognar klassisches Klavier zu studieren, wo er 2005 sein Konzertfach-Diplom mit Auszeichnung abschloss. David Helbock ist Preisträger des weltweit größten Jazzpianosolo-Wettbewerbs des Jazzfestivals Montreux (Schweiz) von 2007 und 2010 und gewann dort auch den Publikumspreis. 2011 wurde ihm der Outstanding Artist Award verliehen, der wichtigste Förderpreis des Landes Österreich. Während seiner gesamten musikalischen Laufbahn war David Helbock auch als Komponist sehr aktiv. Neben Auftragskompositionen für Streichorchester, Kammermusik, Chöre oder Big Bands zählt ein großes ‹Jahreskompositionsprojekt› zu seinen Werken, in dem er ein Jahr lang jeden Tag ein neues Stück schrieb. Anfang 2010 wurde das ‹Personal Realbook› mit über 600 Seiten Musik veröffentlicht. 2018 wurde ihm außerdem das Staatsstipendium für Komposition des Bundes Österreich verliehen. Helbock hat bisher fast 25 Alben unter eigenem Namen als Bandleader veröffentlicht. Seine Debütveröffentlichung bei dem renommierten Münchner Label ACT-Music, ‹Into the Mystic›, im Jahr 2016, wurde unter anderem für den deutschen Echo Jazz nominiert. Zuletzt veröffentlichte er mit Fola Dada 2025 ‹Random/Control›.

Die österreichische Bassistin Julia Hofer wurde durch ihre Videos für den Musikalienhändler Thomann und auch durch ihren eigenen YouTube-Kanal weltbekannt. Nach ihrem Bachelor- und Masterstudium in Wien, Köln und Mannheim, entwickelte sie sich schnell zu einer gefragten Bassistin in der deutschen und österreichischen Szene. Im Ensemble der Vereinigten Bühnen Wien ist sie sowohl am Kontra- als auch am E-Bass tätig und unterrichtet außerdem an der Gustav Mahler Privatuniversität in Klagenfurt. Als Live- und Studiomusikerin konnte sie sich in den letzten Jahren international in den verschiedensten Stilrichtungen etablieren. Auf Tour und im TV konnte man sie u.a. in der ARD Sportschau im Rahmen der EM 2021, im ORF im Rahmen von Starmania, mit den heavytones und den No Angels erleben.